Pflanzen und Tiere sind während einer langen Koevolution enge Bindungen und Abhängigkeiten untereinander eingegangen. Das ist auch der Grund, warum Artensterben in Flora und Fauna Hand in Hand gehen. Mit den entsprechenden Pflanzen im Garten werden Sie Tiere ganz gezielt anlocken.
Wer auch mal eine Distel im Garten stehen lässt, oder gezielt Karden aussät, wird vielleicht den erfüllenden Moment genießen können, im Spätsommer ein paar Distelfinken im Garten zu beobachten. Auch auf langstieligen abgeblühten Wildblumen wie der Kornrade sieht man ihn noch im Winter die Samen rauspicken. Er behält halt gerne den Überblick beim Essen.
Weiden sind wahre Biotope, die von vielen Insekten und Vögeln genutzt werden. Im Frühling sind sie wertvolle Pollenspender für frühfliegende Wildbienen.
An den Blüten des Heilziests kann man im Sommer das Paarungstreiben der Wollbienen beobachten.
Wildrosen werden gern vom metallisch schimmernden und exotisch wirkenden Rosenkäfer besucht. Die Larven entwickeln sich jahrelang in Totholz, als Käfer sind Sie nur noch an der Fortpflanzung interessiert. Dazu trifft man sich dann gerne in der Wildrosenhecke.
Der Hohlzahn ist ein anfangs unscheinbares Kraut, welches im Ziergarten meist als Unkraut entfernt wird. Er ist im Sommer sehr hübsch anzusehen und im Herbst kann man beobachten wie sich die ansonsten insektenfressende Weidenmeise die fetthaltigen Samen des Hohlzahns rauspickt und als Wintervorrat unter Baumborken bunkert.
Der Faulbaum dient ganz speziell dem Zitronenfalter, und 27 weiteren bekannten Raupen von Schmetterlingsarten als Futterquelle und ist dabei noch beliebte Bienenweide.
Weinschwärmer suchen zur Eiablage Weidenröschen, Blutweiderich und Nachtkerzen auf.
Von der Eberesche ernähren sich etliche Vogelarten und auch viele Säugetiere. Selbst die ansonsten insektenfressende Mönchsgrasmücke nascht gerne an der Vogelbeere.
Beim Pflanzen von nektar- und pollenspendenden Futterpflanzen sollte der Naturgärtner beachten, daß Insekten in Ihren Entwicklungsstadien unterschiedliche Nahrungspflanzen brauchen. Der in den Gärten gerne gepflanzte Schmetterlingsflieder lockt zwar Schmetterlinge magisch an, doch dient er keiner bei uns bekannten Schmetterlingsraupe als Futterpflanze.
Keine Raupen - kein Schmetterling!
Der Kleine Fuchs wie auch Tagpfauenaugen gehören zu den wenigen Schmetterlingen, die als Falter überwintern.
Man findet Sie im Winterschlaf oft in Schuppen, Garagen, Kellern und auf Dachböden. Im Frühjahr an warmen Tagen suchen die Falter das Tageslicht, in Schuppen sind dies meist Fenster, halten Sie diese frei von Spinnweben.
In Ihrem Naturgarten werden Sie Ihre ganz persönlichen Beobachtungen machen können und der Forschungsbedarf auf diesem Gebiet ist groß. Globales Artensterben führt wohl leider dazu, daß viele Wunder der Natur unentdeckt bleiben und ganz leise aussterben.