Philosophie

...was mich als Gärtner bewegt

Gartenbau sollte Lebensräume für Mensch und Natur berücksichtigen

Die Diskussion über das weltweite Artensterben in Flora und Fauna bedingt durch industrielle Landwirtschaft und Klimawandel hat längst die Mitte der Bevölkerung erreicht.

 

Einheitsgrün aus Futterwiesen für eine fragwürdige Massentierhaltung bestimmt heute unser Landschaftsbild. Landwirtschaftliche Monokulturen, mit Pestiziden kaputtgespritzte und mit Gülle überdüngte Äcker lassen Wildarten kaum noch Lebensräume. Das Verschwinden natürlicher Wildblumenwiesen geht Hand in Hand mit dem Insektensterben, welches wiederum zum Verschwinden heimischer Vogelarten führt.

 

Für eine reiche Ernte lasse einen zehnten Teil des Ackers ungepflügt, als Rückzugsort für Insekten und Vögel !

Auch für den reinen Ziergarten ist diese Erkenntnis übertragbar, denn Artenvielfalt fördert Bodenvitalität.

Die alten Ägypter übernahmen diese Weisheit schon von den noch viel älteren Sumerern.

Warum ignoriert man heute dieses uralte Wissen?

Ohne Insekten werden die Grundlagen unseres Ökosystems zusammenbrechen.

Die Natur wird sich davon erholen, der Mensch nicht.

Der Garten als Lebensraum, ein Beitrag zum Artenschutz

 

Artensterben ist kein Phänomen, was irgendwo weit weg im Regenwald stattfindet. Es passiert direkt vor Ihrer Haustüre. Schnell ist man dabei Schuldige zu suchen, auf Landwirtschaft, Politik und Chemiehersteller zu schimpfen, aber wie gehen Sie selber mit Natur um? Wenn Sie im Sommer in Ihren Garten gehen, sehen Sie dann Falter, Bienen und Hummeln, die über Blütenwolken tanzen, Vögel, die sich in Ihrem Garten im Geäst tummeln, Futter finden und Nester bauen, beobachten Sie Glühwürmchen, die abends durchs Unterholz schwirren? Ein Garten sollte all das bieten.

 

Gartenbesitzer sowie der Garten- und Landschaftsbau können hier durch ein wenig Umdenken einen wertvollen Beitrag zu Biodiversität und Artenschutz leisten, denn die Grünflächen in Siedlungsräumen bieten ein ganz enormes Potenzial.

 

Naturnah gepflegte Gärten entwickeln sich immer mehr zum Rückzugsort für viele stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Ein Naturgarten schafft Raum, diese vielfältigen Pflanzenschönheiten zu bewahren und durch Versamung wieder vermehrt anzusiedeln. Viele dieser heimischen Arten sind dazu noch sehr wertvolle Heilkräuter, die früher in keiner Hausapotheke gefehlt haben.

 

Naturnahe Pflege und Bepflanzung von Grünflächen sehe ich heute mehr denn je als moralische Verpflichtung von Landwirtschaft, Kommunen, Landschaftsplanern, Gärtnern und privaten Gartenbesitzern.

Wege zum naturnahen Garten

 

Gerne berate ich Sie, wie Sie Teile Ihres Gartens naturnah gestalten können: Mit einem artenreichen Steingartenbeet anstelle einer sterilen Kiesaufschüttung, mit Wildblumeneinsaaten anstelle von gehackten und gemulchten Beeten, mit einem Blumenrasen anstelle von Zierrasen, mit Trockenmauern anstelle von Betonpalisaden, mit Anpflanzungen  heimischer Gehölze anstelle von Thujahecken oder Kirschlorbeerhecken. 

 

Heimische Wildpflanzen sind ebenso schön wie all die Exoten, wesentlich robuster und unanfälliger und im Gegensatz zu exotischen Züchtungen bieten sie unserer Tierwelt auch Nahrung und Nistmöglichkeiten.

 

Wir haben diese Welt nicht von unseren Ahnen geerbt, sondern wir borgen Sie uns von unseren Kindern

Weisheit der nordamerikanischen Ureinwohner

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© Marco Latschan Naturnahe Gärten Lohmar

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